Hyalomma-Zecke

größer, schneller, lästiger

Hyalomma breite sich aus

Auch wenn der Wind zeitweise noch kalt über Wiesen und Wälder weht, steht die warme Jahreszeit schon vor der Tür. An vielen Stellen zeigt der Frühling bereits eine Vorschau auf seine kommende Pracht. Die Tage werden sichtlich länger und unsere Lust, möglichst viele Stunden im Freien zu verbringen, nimmt stetig zu.

Bei all dem Wandern, Spazierengehen, Radfahren, Joggen oder vielleicht auch mal Yoga oder andere Wohlfühl-Aktivitäten sollte man jedoch eines nicht aus den Augen verlieren: Zecken.

Schon bei relativ geringen Temperaturen erwachen sie zu neuem Leben – nicht nur im Wald und auf Wiesen, auch im eigenen Garten. Die Risiken von FSME und Borreliose sind mittlerweile bekannt beziehungsweise wird seit Jahrzehnten immer wieder auf sie hingewiesen. Wenige Menschen wissen jedoch, dass sich seit mehr als zwei Jahrzehnten eine gefährliche Zeckenart aus Afrika in unseren Regionen ausbreitet.

Überträger von Krim-Kogo-Virus

Erwachsene Hyalomma wurden bereits ab Temperaturen von 12°C gesichtet und können unter bestimmten Umständen Temperaturen bis minus 40°C überleben. Larven und Nymphen gehen bei dieser Kälte allerdings zugrunde. Grundsätzlich umfasst die Hyalomma-Zecke zumindest 27 bekannte Arten. Gefunden hat man in Europa unter anderem Hyalomma rufipes und Hyalomma marginatum. Da diese gerne an Vögeln parasitieren, gehen Fachleute davon aus, dass Zugvögel für die Verschleppung der Zecken verantwortlich sind.

„Es ist bekannt, dass Zecken der Gattung Hyalomma Vektor und Reservoir des Krim-Kongo-Virus sein können. Zudem sind sie potentiell auch Vektoren für andere, zum Teil hinsichtlich ihrer Humanpathogenität bisher nicht gut charakterisierte Viren (Bhanja-, Togoto-, Dori- oder Batken-Virus) und etliche Bakterien. Seit den ersten registrierten Fällen im Jahr 2002 wurden in der Türkei bis zum Jahr 2019 mehr als 10.000 Fälle von Krim-Kongo-Fieber mit einer Letalität von fast 5 Prozent registriert.“ (Quelle Wikipedia)

Hyalomma marginatum (r.) im Vergleich zu einer herkömmlichen Zecke (© Lidia Chitimia-Dobler IMB)
Hyalomma Marginatum (© Wikipedia, Adam Cuerden)

15.000 Eier pro Eiablage

Ursprünglich ist diese Gattung in den Trocken- und Halbtrockengebieten Afrikas, Asiens und Europas verbreitet. In Nord- und Mitteleuropa kam sie lange nicht vor, da sie nicht in der Lage war, die kalten Winter zu überleben. In Deutschland wies man erstmals 2015 ein an einem Pferd saugendes Exemplar von Hyalomma rufipes nach. Ein weiterer wichtiger Erfolgsfaktor für diese Zecke ist die hohe Anzahl von bis zu 15.000 Eiern pro Eiablage. Infolge dieser hohen Nachkommenschaft erobert sie stetig neue Lebensräume.

Als vorbeugender Schutz gilt wie auch bei anderen Zecken, seinen Körper nach dem Aufenthalt im Freien genau zu untersuchen. Besonders beliebt sind Achselhöhlen, Kniekehlen, Haaransatz, Leistengegend und Ohren, jedoch ebenso der Hals, Bauchnabel oder Genitalbereich. Auch die Kleidung sowie das Halsband beim Hund sollte man begutachten.

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